Tradition, Bräuche und Sitten der Menekaner
Diese Traditionssammlung gilt Ingame als Verhaltens-Knigge. Sie wird als bekannt vorausgesetzt und Verstöße, Abwandlungen können im Spiel die verschiedensten Konsequenzen mit sich ziehen. Wie sich jeder einzelne Menekaner an diesen Knigge hält, obliegt ihm selber, ABER Reaktionen der Mitspieler IG auf Verstöße sollten von vornherein mit einkalkuliert sein. Traditionen können je nach Weiterentwicklung der Rasse angepasst, überarbeitet oder ergänzt werden. Diese Ansammlung hier, gilt als Anhaltspunkt.
Menekaner sind fleißig, das müssen sie auch, denn in den harten Bedingungen der Wüste wird ihnen nichts geschenkt. Ein Umstand, der manch einen menekanischen Händler geizig wirken lässt. Sie verkaufen ihr Salz, ihr wichtigstes Handelsgut, teuer an fremde Völker und geben vom Gold oder Salzerlös freiwillig eine Abgabe an den erhabenen Emir ab. Vor einigen Jahren galt das “Emirdrittel". Es wurde vom Emir der Menekaner in weiser Voraussicht, für schlechtere Zeiten, in denen die Mine nicht zugänglich sein sollte, einlagert. Bei genügenden Vorräten wurde es auch eine Zeit lang ausgesetzt. Ein Zehntel des Verkaufserlöses der kostbaren Tränen der Allmara wird dem ersten Hause nun in eine Staatskasse zugeführt. (Das Zehntel wird in die Truhe direkt am Sockel der Statue des ehrenwerten Said Omar in einer beschrifteten Tasche deponiert und mit dem Namen des Käufers sowie Verkäufers versehen.) Zuwiderhandlung werden als schweren Diebstahl am Erhabenen selbst angesehen. Sollte es sich aber mal ein Menekaner wagen das kostbare Salz unter Wert oder gar im Schwarzhandel zu verkaufen, droht ihm bei Entdeckung nichts Geringeres als der Tod. Neben dem Salz sind auch die feinen Teppiche aus den zarten Händen der Natifahs des Volkes eine sehr begehrte Handelsware, für die Menschen und andere Völker von weit her anreisen.
Die meisten Menekaner stehen loyal zum Wüstenherrscher dem Emir, welcher aus der ehrenwerten, von Eluive erwählten, Nachfolgefamilie des Saajid stammt, doch hin und wieder findet sich auch ein tollkühner Widersacher, der trotz der damit verbundenen Gefahren nach seiner Macht strebt. Junge emirtreue Menekaner leisten ihren Beitrag als tapfere Soldaten, Haris Khasun (menekanische Palast/Tempelwache), als fleißige Salzschürfer oder gar als ehrgeiziger Magier um das Wohl des Volkes zu mehren und ihrem Emir zu dienen.
Menekaner kleiden sich selbst gerne sehr traditionell. Aufgrund des heißen Klimas kann es vorkommen, das die Kleidung luftiger ausfällt und manch Natifah leichter gekleidet durch die Straßen Menek'Urs spaziert, getreu dem Gesetz zu Anstand Ehre und Glaube: Man bedecke Ober- und Unterleib. (Minimum Brust und Scham) In den Häusern gilt das Wort des Familienoberhauptes.
Eine Kopfbedeckung (Pflicht für Menekaner), meist ein Kopftuch oder Turban und ein Schleier vor dem Gesicht, ebenso wie die traditionellen weiten Hosen und den luftigen schulterfreien Sari, werden von fast jedem Menekaner/in getragen. Verschwindet die Sonne am Horizont kleiden sich die Menekaner nicht selten mit langen Mänteln. Die Nacht auf Menek'Ur ist im Vergleich zu den Temperaturen tagsüber nicht sonderlich warm, es kommt sogar vor, dass sich Eiskristalle zwischen den Dünen der Wüste bilden. Der traditionelle Turban oder das Kopftuch wird zum Bedauern vieler nie an Festländer verkauft. Nur die, die sich als würdig erwiesen haben erhalten solch sichtbares Symbol ihrer Verbundenheit mit dem menekanischen Volk und wird in den Schriften des Palastes festgehalten.
Das Einhalten der Traditionen gilt als höflich und als "guter Ton". Jeder Menekaner, dem an seinem Ansehen etwas liegt, sollte darauf bedacht sein die Traditionen zu ehren. Verstöße gegen die Traditionen gelten als unhöflich, da sie einen selbst, seine Familie oder das Gegenüber entehren können. Elementare oder gehäufte Verstöße gegen Traditionen, die zumeist auch als Gesetze in Wort und Schrift verfasst sind, können zu teils empfindlichen Strafen führen, bis hin zum Ausstoß aus der Familie oder der Verbannung aus dem Volk. Umgekehrt kann ein vorbildlicher Lebenswandel gemäß den menekanischen Traditionen Ansehen und Ehrgewinn bedeuten und den Weg für den gesellschaftlichen Aufstieg ebnen.
Inhaltsverzeichnis
Begrüßung
Als Begrüßung sind Kopfneigen oder leichte Verbeugungen statt des Handschlags angebracht. Je höher die einem gegenüberstehende Person in der Hierarchie ist, desto tiefer verneigt man sich. Immerhin soll dies eine Art Ergebenheit symbolisieren. Eine nur knappe Verbeugung/Kopf neigen kann als Beleidigung angesehen werden.
Wer jemanden respektiert und ehrt, wird stets bemüht sein, das dem anderen gerade durch Höflichkeitsfloskeln zu zeigen. Dies beinhaltet eine standesgemäße Ansprache samt Titel und non-verbaler Untermalung. Dem Gegenüber dies absichtlich zu verweigern kann als Ehrenrührigkeit oder deutliches Zeichen der Missgunst gedeutet werden, mit entsprechenden Reaktionen, wie einem Kampf um die Ehre. Die Etikette des Umgangs ist selbstverständlich stets den Umständen entsprechend anzupassen: Auf einem tobenden Schlachtfeld legt wohl selbst der Erhabene keinen Wert auf einen Kniefall, während man bei Anlässen, wie Festen, Audienzen oder offiziellen Gesprächen umso genauer auf die Einhaltung achten sollte. Abweichend vom festgelegten Zeremoniell der Begrüßung agieren Janitschare im Dienst, die statt eines Nickens/Stirnneigens/Verneigens/Kniefalls einheitlich salutieren. Haris Khasun (menekanische Palast/Tempelwache) sind hingegen gänzlich davon in der Ausführung ihrer Pflichten befreit, da sie ihre Konzentration vollumfänglich dem Schutz des ersten Hauses widmen.
⇒ Alle Mitglieder des Hauses Omar (alle die Omar im Nachnamen tragen) werden "gesiezt"! Ansonsten duzen sich Menekaner sowohl untereinander, als auch Nicht-Menekaner. Sofern das “Du” angeboten wurde durch den Omar, beschränkt sich das “Siezen” nur noch auf offizielle Anlässe.
Aktuelle Anreden und Begrüßungsregeln sind aus dem Forenbeitrag: Ämter / Beschäftigungen in MenekUr zu entnehmen
Natifah und Wüstensohn
In der menekanischen Gesellschaft haben Frau und Mann unterschiedliche Rollen und damit auch unterschiedliche Rechte und Pflichten zu erfüllen, begründet in der unterschiedlichen eluivegegebenen Beschaffenheit des Körpers von Frau und Mann und der von Eluive zugedachten Führungsrolle des menekanisch-männlichen Geschlechts, die ihren Ursprung in der Erwählung des Propheten Saajids und der durchgehend männlichen Auserwählten (Erhabenen) aus dem Blute der Omar hat. Während den Wüstensöhnen die Führungsrolle im Sonnenreich und in den Familien zugedacht ist, stehen die Wüstenblüten unterstützend und untergeordnet an der Seite der Männer. Die damit einhergehende Verpflichtung der Wüstensöhne ist es, je nach Stellung, das Reich und die Familie zu leiten, zu koordinieren, zu beschützen und die Familie zu ernähren und gesellschaftlich zu festigen. Hausarbeit, Kindererziehung und unterordnende Folgsamkeit wird hingegen von den menekanischen Frauen erwartet. Entsprechend gelten Wüstensöhne schon mit 12 Jahren, Natifahs hingegen erst mit 16 Jahren als mündig. Die Ausprägung des Rollenverständnis der Geschlechter kann von Familie zu Familie abweichen. Während die Familie Yazir in dieser Hinsicht als recht progressiv gilt, sind andere durchaus konservativer eingestellt. Jede Natifah ist jedoch direkt einem Mann unterordnend zugewiesen. Eine unmündige Natifah untersteht ihrem Vater, eine erwachsene, unverheiratete Natifah ihrem Familienoberhaupt und eine verheiratete Natifah rechtlich ihrem Ehemann. Dies ist jedoch keine Unterdrückung, wie es manchmal von naiven Seelen gesehen wird, geschweige denn eine sklavische Unterdrückung. Eine Natifah gilt als das wertvollste Gut eines Mannes und für sie ist es selbstverständlich zu kochen, zu waschen und den weiteren Wünschen ihrer Familie oder ihres Ehemannes zu entsprechen und darf im Gegenzug Schutz und Fürsprache erwarten. Gesellschaftlich gesehen steigt ihr Ansehen mit dem ihrer Familie, dem ihres Mannes oder auch eigenständig bis zu einer gewissen Grenze. Inwieweit eine Natifah offen oder hinter verschlossenen Türen Einfluss nimmt, hängt je nach Selbstbewusstsein, gesellschaftlichen Rang und Durchsetzungsfähigkeit der einzelnen Natifah ab. Sie würde aber nie, ebensowenig wie ein Wüstensohn, die gesellschaftliche Struktur oder Führung des Sonnenreiches öffentlich kritisieren oder hinterfragen. Denn dies wäre ein Affront gegen die All-Mara selbst.
Eine Frau ist das dekorative Beiwerk eines Mannes, gleich welchen Standes er ist. Natürlich wird man vor der Frau des Emirs, der Esra, mehr Respekt haben als vor einer einfachen Natifah. Nicht aber weil ihr Wort unbedingt mehr Recht hat, sondern weil sie das Eigentum, das Pendant der wichtigsten Seele des Reiches ist. Gleiches gilt für die Frau eines Kalifen (Stellvertreter des Emirs) oder der Wesire: Sanjaks (Bürgermeister), Hajinedar (Handelsminister), Rais Efendis (Diplomat) oder Sajneen (Hauptmann). Eine Blüte der Durrah ist für einen Menekaner das wichtigste Gut. Sie kann durch ihre Handlung und ihrem Sein Einfluss auf das Wirken eines Mannes haben. Eine Natifah kann sich durch ihre Tätigkeiten oder ihren Werdegang einen gewissen Respekt erarbeiten. Es kann vorkommen, dass sie in manchen Belangen offen zu Rate gezogen wird, jedoch wird eine Frau nie mehr Wortmacht haben als das männliche Geschlecht. In ganz seltenen Fällen kann es auch eintreten, dass eine Frau einen Posten vertreten muss. Dies ist allerdings dann mit guten Gründen verbunden und kein dauerhafter Zustand.
Innerhalb der Familie kann sich unterhalb der Frauen eine eigenständige Hierarchie entwickeln, die häufig von der Durchsetzungsfähigkeit und der Geschicklichkeit der Frauen abhängt. Eine Frau kann durchaus als Assistenz eines Wesir eingesetzt werden und leistet gute Dienste, z.B als Schriftführerin etc. Als Mann ist es nicht förderlich seine Frau/Frauen schlecht zu behandeln, da sie es ihm mit vielen Kleinigkeiten heimzahlen können. Zudem ist es die Pflicht eines Mannes, sollte er mehr als eine Frau haben, keine der beiden zu bevorzugen, sondern stets dafür zu sorgen, dass es beiden gleich gut ergeht (z.B.: Bekommt die eine Ehefrau teuren Schmuck, so darf die zweit- dritt- oder acht- frau genau das gleiche Geschenk erwarten. Wer mit einer Frau bereits überfordert ist, sollte keine Zweitfrau haben).
Sollte es vorkommen, dass eine wertvolle Natifah grundlos schlecht behandelt wird, so darf sie gegen den Mann Anklage erheben. Der Emir oder sein Stellvertreter entscheidet dann über die Zutrefflichkeit und ggf. über die Strafe für den Mann.
Die Haris Khasun (menekanische Palast/Tempelwache) und auch die Stadtwachen Menek'Urs sind zum größten Teil Männer. Aber durch das hitzige Temperament der Wüstenbewohner kommt es immer wieder dazu, dass sich Menekanerinnen dazu entschließen dem Land Menek'Ur mit der Waffe zu dienen. Das ist bei den Männern allerdings nur ungern gesehen, da sie der Meinung sind es wäre Verschwendung der Schönheit, um sie in einem Kampf aufs Spiel zu setzen. Und dennoch wissen sich die Frauen der Menekaner zu schmücken und nur die edelsten Metalle sind für sie gut genug. Weiterhin werden die besten Frauen unter ihnen mit Zuspruch des Emir zur Leibwache seines Hauses gemacht.
Gastfreundschaft
Gastfreundschaft ist ein wichtiges Gut der menekanische Kultur. „Nur der Geizige weist den Freizügigen zurück!", lautet nicht umsonst ein menekanisches Sprichwort. Großzügigkeit ist nicht nur eine menekanische Tugend, sondern sie ist im menekanischen Raum auch ein Prüfstein. Wer die Sitte vom Geben und Nehmen nicht beherrscht, gilt also recht schnell als geizig. Denn: Geben heißt auch wiedergeben, irgendwann einmal. Gegenseitigkeit, so lautet das Gesetz der menekanischen Gastfreundschaft. „O Du mein Gast, der Du gekommen bist, uns zu besuchen und unser Zelt zu ehren! Wahrlich, ich sage Dir: Die Gäste sind eigentlich wir und Du der Herr des Zeltes."(menekanisches Sprichwort)
Die menekanische Gastfreundschaft hat eine uralte Tradition und ist tief in der menekanischen Gesellschaft verwurzelt. Unter den schwierigen Lebensbedingungen der Wüste gilt das Gastrecht seit jeher als heilig, einen fremden Reisenden als Gast aufzunehmen als vornehme Pflicht. So mancher Gastgeber hat sein letztes Lama für den Gast geschlachtet. Der fremde Gast genießt den Schutz der Familie des Gastgebers und wird mit allem nötigen versorgt. Gastfreundschaft ist im menekanischen Raum eine soziale Verpflichtung.
Es ziemt sich nicht, einem Gast die Gastfreundschaft oder Angebotenes zu verwehren. Selbst wenn man keinen Hunger hat, so nimmt man die gegebenen Gaben dankbar an und nimmt zumindest einen Bissen oder Schluck. Alles andere würde den Gastgeber beleidigen. Ebenso ziemt es sich nicht, sich vollzufressen, wenn man zu Gast ist. Die Gastfreundschaft ist unter den Menekanern höher als zwischen einem Menekaner und einem Festländer. So würde zwar ein Menekaner einem halb verdurstete Festländer Wasser in der Wüste anbieten, jedoch nicht, wenn er dann selbst kein Wasser mehr hätte. Mit einem anderen Menekaner würde er jedoch selbst den letzten Tropfen teilen. Angebotene Waren die als Geschenk gedacht sind, sind immer anzunehmen, auch wenn man sie für wertlos betrachtet. Jedoch ist ein zurückgewiesenes Geschenk unehrenhaft und kränkt den Schenkenden.
Ordnung und Sauberkeit
Der Menekaner zieht Schuhe/Stiefel und andere Fußbekleidung als unrein an. Diese sollten immer vor dem Betreten eines Hauses ausgezogen werden, damit der Schmutz draußen bleibt. Auch wenn im Haus kein Teppich liegt, ist darauf zu achten. Es ist keine direkte Missachtung der Tradition, aber eine Beschmutzung der Ehre des Hauseigentümers. Lässt der Eigentümer oder der Gastgeber seine Straßenschuhe an, gilt das auch für die betreffende Person, welcher Eintritt gewährt wird.
Verunreinigungen jedweder Art, sei es im Haus, an der Kleidung oder am Körper gelten als verpönt und haben schnellstmöglich behoben zu werden.
Berührungen
Berührungen sind nur freundschaftlich und/oder familiär erlaubt (z.B. Trösten/eine Umarmung/Kuss auf die Stirn --> alles völlig ohne Hintergedanken) Offiziell versprochenen Paaren ist es durchaus gestattet im beiderseitigen Einvernehmen die Hand des anderen zu halten oder auch mal einen harmlosen Kuss auszutauschen. Es sei denn es wurde anderweitig untersagt (durch z.B. das Familienoberhaupt). Weitere Berührungen, die die freundschaftliche/gemeinschaftliche Basis verlassen sind Eheleuten vorbehalten. Sei es nun Nackenkraulen, Küssen, Knuddeln etc.
Tanz und Gesang
Tanzen in der Öffentlichkeit ist erlaubt, begehrt wird hierbei meist der Bauchtanz. Bei offiziellen Festen oder Veranstaltungen ist vorher der Sanjak um Genehmigung zu fragen und wo er dabei die Grenzen steckt. Innerhalb der Familien entscheidet das Oberhaupt wo die Grenzen dabei liegen. Minimum ist selbstverständlich, dass nicht nackt getanzt wird. Palastdamen dürfen innerhalb des Harems durchaus leicht bekleidet tanzen. Die talentierten Sängerinnen werden im Harem ausgebildet, sonst unterliegt der Punkt des Singens keinen offiziellen Einschränkungen.