Orden der Adlerritter
Aufgelöst: Cirmiasum im Jahre 259
Inhaltsverzeichnis
Der Niedergang des Ordens der Adlerritter
"Wir beobachten mit Freude und Wohlwollen die neu erblühende Einigkeit zwischen Kirche, Adel und Volk, die sich im Königreich allerorten bemerkbar macht. Lange Zeit mussten wir eine stetig wachsende Kluft bedauern, die sich zwischen der Kirche der Lichtbringerin und dem Adel des Reiches aufgetan hatte, als ob ein schleichendes und heimtückisches Gift durch unsere Adern flösse, das unsere Herzen blind füreinander gemacht hatte.
Zu Unserem größten Bedauern war es hier auf Gerimor, der Wiege der Schöpfung, wo vor vielen Jahren der Gedanke geboren wurde, die Ritter von Alumenas sollten ihr Schwert nicht länger dem Schutz und Schirm der Kirche leihen, sondern es müsse zwei voneinander getrennte Orden geben.
Einen, der sich ganz den Idealen der Lichtbringerin und dem Schutz der Gläubigen verschreiben würde, und einen, der nur dem Reich, dem Adel und Seinen Untertanen verpflichtet wäre.
Während es gute Gründe für diese Entscheidung gegeben haben mag, fürchten Wir doch, dass Sie dem Königreich mehr Schaden als Segen gewesen ist und einen Keil zwischen Kirche und Reich getrieben hat, wo ein einendes Band der Hoffnung und Stärke hätte gespannt werden müssen.
Denn wer sind denn die Gläubigen, denen Schutz und Schirm gewährt werden muss, wenn nicht die frommen Bürger des Reiches? Und nach welchen Maßgaben soll der Adel sein Volk regieren, wenn nicht nach den Tugenden der Lichtbringerin?
Mit dem Niedergang des noblen Ordens der Adlerritter stellt sich diese Frage mit neuer Dringlichkeit und Wir wünschen und verfügen deshalb, dass der Orden der Ritter von Alumenas wieder erblühen soll und die Spaltung der Ritterorden ein Ende findet.
Wir verbinden damit Unseren unbedingten Wunsch und Willen, dass die Ritter von Alumenas der Bevölkerung in diesen düsteren Zeiten ein besonderes Beispiel von Einigkeit, Frömmigkeit und Tugend und ein Symbol der Hoffnung geben, auf dass niemals in Vergessenheit gerate, auf welchen Pfeilern das Königreich Alumenas dereinst errichtet wurde und in wessen Namen Wir streiten.
Mögen Kirche und Reich gemeinsam in neuem Glanz erstrahlen
gegeben und verfügt am 01. Ashatar des Jahres 259 im Namen des Reiches und der Kirche Temoras - gezeichnet durch seine Majestät Ador I von Alumenas und in Vertretung vom Rat der Sieben ihre Eminenz Svea E. vom Greifenhain."
Knappe eines Adlerritters
"Ich will der Herrin Temora dienen!"
Von tiefem Glauben beseelt, doch kein Prediger. Den ritterlichen Tugenden verpflichtet, nicht den Winkelzügen der Politik.
Der unbändige Wunsch, der Göttin Temora, der Kirche und ihren Vertretern zu dienen, waren die Basis, auf der ein Adlerritter geformt werden konnte.
Auch sie hatten viel zu lernen. Oft wurden ihnen die Arbeiten des einfachen Lebens oder Aufgaben zur Erfüllung mildtätiger Zwecke auferlegt, um neben der Härte ihres Willens auch die Demut gelehrt zu bekommen und die Grenzen der eigenen Macht verstanden zu haben - zu viele, die von gutgemeintem Fanatismus beseelt den schmalen Grat zur Grausamkeit überschritten.
Viele Stunden verbrachten sie in den Bibliotheken beim Studium geistlicher Werke, ihren Verstand zu schulen, die Historie Alathairs zu verstehen und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. So auch das Segnen und jegliche rein religiösen Riten den Priestern vorbehalten waren, so werden die Knappen der Adlerritter doch auch mit diesen vertraut gemacht, damit sie wussten, was sie dereinst zu schützen hatten.
Ihre Lehrer waren somit selten die Adlerritter allein, denn ihr Studium bildete sich aus dem Wissen des temorianischen Klerus' und den göttlichen Tugenden des Rittertums. Und so die Göttin wollte, würde also irgendwann der Tag kommen, an dem der Knappe von ihren Vertretern und gar von ihr selbst auf die Probe gestellt wurde.
War er würdig, würde er Einblick in das göttliche Wesen erlangen, das über die Grenzen des weltlich machbaren hinausging - ihm wurde die Gunst Temoras zuteil, mit ihrer Macht Wunder wirken zu können, und fortan wurde eine schwere, doch höchst ehrenvolle Bürde auf seinen Schultern ruhen.
Der Adlerritter
"Vor unseren weltlichen Herren beugen wir das Knie, und vor Temora beide!"
Schon immer hatte es vor den Augen der Herrin Temora Streiter gegeben, denen sie ihre Gunst zuteil werden ließ.
Laienorden, die sich dem Schutz eines Landes oder eines Klosters verschrieben, gar einzelne Krieger, die spürbar in ihrer Gnade standen, während diese einem Priester ihres Glaubens mit Hingabe den Schutz von Schwert und Schild gewährten.
Einst schien die Macht Temoras gar so umfassend, daß jeder Ritter des Reiches als Vertreter ihrer Ideale die göttliche Nähe spürte.
Doch die Zeiten sind düster geworden, und mancher Priester gestand es nur mit Zähneknirschen ein, daß auch die Macht eines einzelnen Gottes ihre Grenzen hatte.
Die Zeiten änderten sich, und aus Tagen der Dunkelheit heraus entstand die Gemeinschaft der Adlerritter, die das klerikal beseelte Erbe des Rittertums antraten und wahrten.
Ein Adlerritter stand in Diensten der Temorakirche, und deren Oberhaupt war somit stellvertretend die Person, der sein Treueschwur an die Göttin galt.
Er war die Schwerthand der Kirche, und sein Schild war der Glaube.
Zudem war speziell der recht junge Bund der Adlerritter mit der sehr heiklen Aufgabe betraut, dass Schwert 'Nastad-e-goth' zu hüten, mit dem Temora einst Alatar verletzte - und ihnen in noch verstärktem Maße die Aufmerksamkeit und Feindschaft finsterer Gestalten einbrachte.
Ihrer Hingabe an Temora war es zu verdanken, daß sie in gewissem Rahmen in ihrer direkten Gunst standen, und wo immer es gegen mystische Mächte oder gar die Machenschaften Alatars ging, war man mit der Hilfe eines Adlerritters gut beraten.
Sie achteten die weltliche Obrigkeit, doch so wenig wie sich Temora von Grenzsteinen beeindrucken ließ, so wenig fragten sie, ob ein Dämon gerade einen Bürger Alumenas' bedrohte oder nicht und ob sie sich dabei auf Reichsboden befinden würden, wenn sie ihn zur Strecke brachten.
Viele lagen unter dem Zeichen der Demut keinen großen Wert auf weltliche Reichtümer, sie wussten jedoch das Ansehen einer ritterlichen Kirche zu wahren, zu der nicht die Fassade eines Bettlers passte, und manchem Menschen war mit einer Hilfe in Form von klingender Münze nun mal besser geholfen, als nur mit netten Worten.
Ihr gesellschaftlicher und rechtlicher Status war bislang eine zwiespältige Sache: Das Ansehen und Wissen um ihre Zuverlässigkeit war dem eines Reichsritters ebenbürtig, doch niemand kann zwei Herren gleichermaßen dienen.
Fanden sich Adlige in ihren Reihen, mussten sie einen Weg finden, weltliche und klerikale Pflichten so zu arangieren, daß sie ihnen akzeptabel nachkamen.
Es gab bislang keine allgemein verbindlichen Vorgaben des Reiches, wie mit Adlerrittern umzugehen war und welche Rechte sie genoßen, so schien jedes Lehen für sich zu entscheiden, ob es Adlerrittern Rechte der Reichsritter einräumte oder eben nicht.
Fast überall in Alumenas konnte ein Adlerritter jedoch davon ausgehen, daß er das Vertrauen genoß und somit das Recht auf Tragen von Rüstung und Waffe für sich in Anspruch nehmen zu konnte.
Der Paladin
Die höchsten Streiter Temoras, jeder einzelne eine Bastion ihres gelebten Glaubens.
Die Werdung eines Paladins war nichts, was sich mit irgendeiner regulären Ausbildung vergleichen ließe.
Ihr Leben selber war das Lernen, und jene, die ebenso der Göttin sehr nahe standen, andere Paladine und hohe Priester, mochten die Zeichen erkennen, an denen zu erahnen war, daß die Herrin gewillt war, einem weiteren Streiter der besonderen Art ihre Hand zu reichen, ihn so direkt wie nur wenigste andere zu leiten und zu hüten, doch ihm auch oftmals die schwersten aller Aufgaben aufzuerlegen.
Einem Paladin zu helfen, sahen viele mit als Dienst an der Göttin und es war das lichte in seinem Wesen, das ihm mit Leichtigkeit die Sympathie gutherziger Menschen einbrachte.
Es wurde gedankt, und mancher Seufzer erklingt beim Anblick der Selbstverständlichkeit, mit der ein Paladin der Welt und ihren schützenswerten Wesen geholfen hat, egal wo er sich aufhielt.
Und ebenso selbstverständlich die Feindschaft, die zwischen den Paladinen Temoras und den Ahads Alatars galt.
Ihr Treffen ist das Aufeinanderprallen zweier Wesen, die unterschiedlicher kaum sein konnten, so direkt in ihren Gegensätzen, daß sie einander schon fast wieder ähnlich sind - ein Hohn, den beide aus gutem Grund mit dem Ziehen der Waffe beantworteten.
Wundersame Geschichten im wahrsten Sinne des Wortes rankten sich um das Leben eines Paladins, so still und beschaulich es um ihn in Zeiten der Ruhe sein konnte, umso energischer wurde er allen strahlendes Vorbild sein, wenn die Tugenden der Herrin in Vergessenheit zu geraten drohten und das Dunkel seine gierigen Hände nach dem ausstreckte, was Temora zu schützen bestimmte.
Was dem Wirken eines Paladins nicht genug entgegenzusetzen hatte, tat gut daran, vor ihm das Heil in der Flucht zu suchen und sich gründlich zu verstecken, denn mit ihm war die Macht der ritterlichen Göttin, spätestens dann zu erkennen, wenn sie ihm die gestaltwerdende Rüstung des Glaubens verlieh.
Ehemalige Mitglieder vom Orden der Adlerritter
- "Lady" Darna von Hohenfels, geb. Elbenau.
Einst Gräfin von Hohenfels, Paladin des Adlerordens. - "Sir" Nevyn Silberhand.
Paladin des Adlerordens und Gründer der Bruderschaft der Streiter Temoras. - "Sir" Farion Lefar.
Paladin des Adlerordens und Gründer des Ordens der Temora. - "Lady" Leah Katuri.
Adlerritterin des Adlerordens. - "Sir" Quarius de Lore.
Adlerritter des Adlerordens. - "Sir" Raindri Katuri.
Adlerritter des Adlerordens. - "Sir" Mandred Louisan.
Adlerritter des Adlerordens.