Menekanische Palastdame

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Vorwort

Für Natifahs, wie auch für Wüstensöhne, ist es möglich sich an den Palast heran zu spielen, um dort eine Laufbahn der Bediensteten anzustreben. Während die Wüstensöhne dabei lediglich den Weg der Dienerschaft einschlagen können, steht es den Natifahs offen, ob sie sich den Harem anschließen und bis zu einer Palastdame ausbilden lassen oder einen Posten innerhalb der Dienerschaft anstreben wollen. Selbstverständlich ist es gerade für die Natifahs notwendig, dass sie das Einverständnis ihres Oberhauptes oder Leumundes haben und in Vergangenheit nicht durch ungebührliches Verhalten aufgefallen sind. Wüstenfüchse haben in der Regel keinen Zutritt zu dieser Laufbahn.

Palastbedienstete

Die Dienerschaft wird von Wüstensöhnen und noch häufiger von Natifahs vertreten, wobei letztere die Erlaubnis ihres Vormundes benötigen. Sie gelten als das arbeitende Volk des Palastes und kümmern sich auch um alle Aufgaben, die außerhalb der Sonderposten anfallen. Die meisten Diener und Dienerinnen leben außerhalb des Palastes und betreten diesen schließlich zum Arbeitsbeginn. Auf Wunsch kann es jedoch auch von der Familie Omar genehmigt werden, dass ein Diener oder eine Dienerin das Dienerschaftszimmer als neuen Wohnort bezieht.

Aufgaben

Die Aufgabenbereiche der einzelnen Bediensteten sind klar definiert und zugewiesen, wobei sie sich stellenweise überschneiden. Eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gruppen ist häufig gern gesehen. Dazu gehört unter anderem das Pflegen des Palastinventars, das Putzen, die Pflanzen- und Tierpflege, das Kochen und andere Arbeiten im Palast. Auch der Stallmeister oder Falkner zählen zu der Dienerschaft. Beim Besuch von Gästen im Palast wird, wenn keine Palastdame anwesend ist, ebenso erwartet, dass sie sich um die Bedienung der Gäste und der Familie Omar kümmern.

Sonderposten

Als Sonderposten gelten zum Beispiel der Palastschneider, der Palastschmied, die Palast- und Haremsdamen und auch der Falkner.

Harem

Palastdame

Die Haremsdamen des Emirs sind berühmt berüchtigt für ihre Fähigkeiten des Tanzes und des Musizierens. Sie gelten als die Perlen des Emirs, die vollständig für sein Wohlergehen, sowie das der Esra sorgen. Nur der Emir selbst hat die Erlaubnis, ihren Schleier zu lüften oder in den Genuss ihrer tänzerischen Fähigkeiten zu kommen. Nur selten wird der Emir es zulassen, dass seine Haremsdamen in ihrer klassischen Tanzkleidung, die Bauch, Schienbeine und Schultern nicht bedecken muss, allerdings das Gesicht beim Tanz immer verschleiert lässt, auch für andere Menekaner tanzen, was meist mit einem besonderen Anlass verbunden ist. Anders als man annehmen könnte, sind sie allerdings nicht für körperliche Gefälligkeiten des Emirs im Palast.

Bereits junge Frauen, mit einem Alter von 16 Jahren, können dem Harem beitreten. In dieser Zeit lernen die jungen Blüten nicht nur für den Emir zu sorgen und sich in ihren Fähigkeiten zu schulen, sondern auch sich als Ehefrauen gemessen zu verhalten. Die stets ansehnlichen Haremsdamen werden von vielen Menekanern bewundert und begehrt. Für Fremdländer zählen sie oft sogar als kleines Mysterium. Die meisten Frauen werden bereits in ihrer Haremszeit Männern versprochen, ist es doch auch für einen Mann eine große Ehre im Beisein des Erhabenen, um eine dieser Frauen werben zu dürfen. Der Brautpreis wird weiterhin vom Familienoberhaupt verhandelt. Für gewöhnlich schließen die Haremsdamen ihre Ausbildung erst ab, ehe sie heiraten. Sollte die Hochzeit schon vorher gewünscht sein, kann sie erlaubt werden, was jedoch zur Folge hat, dass die Ausbildung als nicht abgeschlossen zählt. Nach der Hochzeit muss eine Haremsdame den Palast verlassen, wodurch sie nicht mehr unter die Verantwortung des Emirs, sondern unter ihren neuen Mann und dessen Familie fällt. Die jungen Haremsdamen leben im Palast und nicht mehr zu Hause, wodurch sie dem Emir unterstellt sind und nicht mehr ihrer ursprünglichen Familie. Im Palast verfügen sie über einen eigenen Bereich, wo sie ihren täglichen Tätigkeiten nachgehen, sich baden und nächtigen. Noch immer ist es Brauch, dass sie sich im Harem gemessen kleiden und ihre Verhüllung ablegen. Den Harem selbst darf nur der Emir sowie die Esra und weibliche Palastbedienstete bzw. weibliche Mitglieder der Familie Omar betreten. Bei Audienzen und wenn sie den Palast verlassen, ist es die Pflicht einer jeden Haremsdame verhüllt und züchtig gekleidet zu sein. Innerhalb der Stadt Menek'Ur ist es ihnen erlaubt ohne den Schutz einer Palastwache ihre Familie und den Basar zu besuchen. Außerhalb der Stadt ist es ihnen strengstens untersagt, ohne jegliche Wache die Wüste oder gar andere Bereiche der Lande zu betreten. Die Hauptaufgabe der Haremsdame ist es zu gefallen und bei besonderen Anlässen auch die Arbeit der Bediensteten zu verrichten, um Gäste zu bedienen oder zu empfangen.

Hat die Haremsdame ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, kann sie in den Stand einer Palastdame erhoben werden.

Palastdamen

Nach dem erfolgreichen Absolvieren der Ausbildung im Harem, ändert sich der Status auf Wunsch des Emirs zur Palastdame. Die Palastdamen weisen eine vorbildliche Erziehung vor und haben ihre Fähigkeiten im Bereich der Musik, des Tanzes und anderer Künste während ihrer Ausbildung perfektioniert. Zudem wissen viele Palastdamen sich außergewöhnlich gut in Schrift und Wort auszudrücken, weswegen die Wesire oder andere Institutionsleiter ihre Assistenzen oft aus den Reihen jener Natifahs wählen. Im Palast selbst sind sie für die Bedienung, sowie für das Wohlergehen der Gäste und der gesamten Familie Omar zuständig. Sie bedienen, unterhalten und repräsentieren das Bild einer vorbildlichen Natifah und Ehefrau und jeder menekanische Mann könnte sich wohl glücklich schätzen eine Palastdame zu ehelichen, steigt doch das Ansehen einer Natifah und somit ihr Wert in der Gesellschaft nach dem Abschluss der Ausbildung im Harem erheblich. Im Gegensatz zu den Haremsdamen ist es ihnen erlaubt zu Unterhaltungszwecken auch vor Gästen zu tanzen. Anders als die Haremsdamen leben die Palastdamen nicht im Palast, sondern bei ihren Familien, weswegen sie auch weiterhin in deren Obhut fallen. Nur in Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass die Familie Omar es einer Palastdame erlaubt im Palast zu leben. Es ist verpflichtend für jede Palastdame stets traditionell, verhüllt und züchtig gekleidet zu sein, dabei wird lediglich das Zeigen der Arme und der Knöchel toleriert – unabhängig davon, wo sie sich aufhalten. Bei einem Abend unter Natifahs ist es selbstverständlich erlaubt, den Schleier abzulegen. Eine verheiratete Palastdame ist nicht mehr im aktiven Dienst des Palastes, so ihr Mann und die Familie Omar jedoch zustimmen, kann sie sich weiterhin der Arbeit widmen. In der Regel werden sie auch zu Ausbildungszwecken der neuen Palastdamen hinzugezogen. Wie auch den Haremsdamen ist es den Palastdamen streng untersagt, Menek'ur ohne Begleitung eines Wüstensohnes zu verlassen.

Ausbildung

Die Ausbildung teilt sich in mehrere Unterrichtseinheiten, die allerdings keiner strengen Reihenfolge unterliegen. Die Ausbildung wird stets von den Palastdamen übernommen.

➤Fächersprache
➤Palastdamenlehre (Was macht eine Palastdame aus?)
➤Kunstunterricht
➤Traditioneller Bauchtanz
➤Musikunterricht
➤Palastgesetze
➤Sitte & Anstand
➤Traditionslehre
➤Kochunterricht – der perfekte Mocca
➤Tempel Unterricht
➤Erste Hilfe (erste Wundversorgung , Wiederbelebungsmaßnahmen )

Nach dem Absolvieren der Unterrichtseinheiten legen die Haremsdamen am Ende ihrer Ausbildung eine Prüfung ab, die sich aus kleinen Aufgaben und Abfragen des Gelernten zusammensetzt. Die Aufgaben können sehr vielfältig sein, von der Aufführung eines Tanzes, bis über das Malen eines Bildes oder das Schaffen eines besonderen Kunstwerkes. Bei erfolgreich bestandener Prüfung wird eine offizielle Verkündung des Palastes aufgehangen, welche den Abschluss der Ausbildung der entsprechenden Natifah verkündet. So der Emir die Natifah in den Stand einer Palastdame erhebt, wird dies auch offiziell verkündet. Zusätzlich erhalten sie einen weißen, besonderen Fächer, der sich zwischen den ausgebildeten Harems- und Palastdamen leicht unterscheidet. Dieser Fächer ist eine Art Auszeichnung und Beleg für ihren Stand.