Taurandir
Inhaltsverzeichnis
Der Waldwanderer
In der Baumkrone einer der Baumriesen des Nuya’tan saß ein alter Lindel, in seinen Händen ruhte ein prächtig geschmückter Bogen. Sas’que’hama hielt Wacht über seine geliebte Heimat, jede noch so kleine Pflanze war ihm vertraut, jedem Ruf, der durch das Unterholz hallte, konnte er ein Tier zuordnen. Er folgte einer uralten Tradition, einer Aufgabe, die Eluive selbst ihm einst gegeben hatte: Den Schutz des Waldes. Mit einem weisen Lächeln blickte er auf seine Schüler hinab: Grüne, grazile Wesen huschten nahezu lautlos durch das Unterholz, und übten sich im Spurenlesen.
Wo die kampferprobten Maethyr und Maegyllilthyr ihre Stärke aus der festen Struktur und Ordnung innerhalb der Linien schöpften, hatten die Lindil, der chaotischen Ordnung des Waldes folgend, andere Strategien entwickelt. Sie kämpften im Verborgenen, schossen Pfeile aus der Deckung und zogen sich wieder zurück in den Schutz des Nebels und der Bäume. Nur ein Luftzug verriet ihre Anwesenheit, nicht einmal die scharfen Augen ihrer eigenen Geschwister konnten die im Fluss des Waldes verschmelzenden Bewegungen erfassen.
Genau da hatte Sas’que’hama angesetzt, nur wer den Wald fühlen kann, würde im Einklang mit ihm kämpfen können und von ihm verborgen werden. Die Lindil, die seinem Weg folgen wollten, lernten sich auf ihre Instinkte zu verlassen, festigten ihre Verbindung zur Natur und zum Nebelwald an sich. Er brachte ihnen bei, Wege zu nutzen, die niemand sonst wagen würde, und die sie eine neue Verbundenheit mit der Natur entwickeln ließen.
Kenntnisse und Fähigkeiten
Anders als es der typischen hochelfischen Natur entspricht, ist der Taurandír deutlich durch die Nähe zur Natur geprägt. Obgleich auch bei ihnen noch immer Phanodain’s Lehren präsent sind, das Streben nach Wissen, Astronomie und den schönen Künsten, zeigen sich diese Lehren bei den „Waldwanderern“ anders als bei den meisten Edhil. Sie sind geschickte Holzbearbeiter, doch in ihren Statuen, Bögen und Pfeilen pulsiert weiterhin das Leben. So passiert es nicht selten, dass ein Pfeil, der sein Ziel getroffen hat, nach einer Weile erneut versucht zu wurzeln und auszutreiben. Die Kunstfertigkeit, mit der sie die Geschenke des Waldes bearbeiten, ist ein Spiegel ihrer Liebe zu dem Wald und seinen Geschenken. Kein Taurandír würde seinen Bogen erheben, bevor er ihn mit unzähligen kunstfertigen Verzierungen geschmückt hat. Ein jeder von ihnen schult aber auch sein Wissen um die Kräuter, Blumen, Bäume und Pilze. Ihre versteckten Geheimnisse dienen ihm nicht nur zur Heilung ihrer eigenen Wunden, sondern auch als Mittel zum Kampf, um mögliche Gegner mit lästigen oder gar lähmenden Substanzen aus der Natur zu verlangsamen.
Leben in der Gemeinschaft
Die erste und wichtigste Aufgabe eines Taurandírs ist der Schutz des Waldes. Doch zugleich ist er auch derjenige, der seinen Geschwistern immer wieder die Verbindung zur Natur bewusst macht und ihnen hilft, ihre Stimme zu vernehmen. Sie verbinden die Weisheit und das Wissen der Maenesdain mit den Erfahrungen, die die Natur an sich lehrt. Gemeinsam mit ihnen probierten sie unterschiedliche Pfeilspitzen aus und erwarben Fähigkeiten im Umgang mit diversen Werkstoffen. Jede Ausbildung zu einem Taurandír erfordert seither auch Sommer, die mit den Maenesdain verbracht werden. Genauso aber auch mit den Liedwebern, durch deren Lehren sie ihre Wahrnehmung der Klänge der Natur schulen, tiefer als es die meisten anderen Edhil mit ihrer intuitiven Gabe vermögen.
Erscheinungsbild des Taurandír
Die Wache über den Wald lässt die Toerendír oft lange an seinen Grenzen verweilen, sie übernachten unter freiem Himmel, nah bei den großen Bäumen in Geäst und Blätterwerk, was sie im Gegensatz zu den in der Geborgenheit Ered Luins lebenden Geschwistern oftmals wilder erscheinen lässt. Ihre Kleidung zieren zwar meist verspielte Muster von der Jagd, sie dient aber in erster Linie ihrem Träger. Das mag nicht selten dazu führen, dass ein Taurandír auch in total verdreckter Kleidung aus dem Wald zurück in die verborgene Stadt kommt, wo sich seine Geschwister darum kümmern, ihn wieder herzurichten. Sein Bogen aus Lebethronholz, einem speziell behandelten Hartholz der großen Bäume im Nebelwald, ist, sobald ein Taurandír ihn erst einmal fertiggestellt hat, dessen ständiger Begleiter. Nahkampfwaffen aus Metallen tragen sie nur selten, denn diese reflektieren das Licht oder geben verräterische Geräusche ab, was der Kampfweise, die ihren Lehren zugrunde liegt, wiederspricht. Sollte man sie aber mit der Armee unter dem Kommando eines Magollilthor antreffen, kann es gut sein, dass auch sie für den Fall der Fälle gewappnet sind.
OOC-Hinweis
Alle Daten, Vorgaben und Möglichkeiten, die die Waldläuferklasse im Allgemeinen betreffen (Blutsbruderschaft etc.), gelten auch für die Waldläufer der Elfen.
- Rüstungseinschränkung: Lederrüstungen, beschlagenes Leder
- Waffeneinschränkung: keine schweren Zweihandwaffen
- Stärken: Bogenbau, Bogenschießen, Kartographie, Anatomie, Heilen, Fallenbau, Schleichen, Verstecken, Zähmen, Spurenlesen; Klassenspells