Gutes Rollenspiel

Aus Spielerinfos von Alathair
Version vom 21. November 2013, 19:09 Uhr von Ala 4814 (Diskussion | Beiträge) (Allgemein - Konsequentes Rollenspiel)

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Rollenspiel (RP) kann auf viele verschiedene Weisen verstanden werden. Im Rahmen des durch Ultima Online enginegestützten RPs allerdings haben sich in den letzten Jahren ein paar grundlegende Konzepte und Regeln durchgesetzt, die sich auf jedem RP-Freeshard in dieser oder einer leicht variierten Form wiederfinden lassen.

Allgemein - Konsequentes Rollenspiel

Rollenspiel auf Alathair ist das Eintauchen und Ausspielen einer fiktiven Rolle, dargestellt durch eine Spielfigur/einen Spielcharakter, vor dem Hintergrund dieser Spielwelt. Um eine Rolle einnehmen und ausspielen zu können, sollte der Spieler zum Einen die Rahmenbedingungen und die Geschichte der Welt kennen, in der seine Spielfigur leben wird und zum anderen einen - zumindest groben - Entwurf für die Eigenschaften seines Charakters mitbringen. Dazu gehört es, die Charaktereigenschaften und allgemeinen Eigenarten der Rolle zu definieren. Im Detail heißt das, dass der Spieler sich fragen muss, ob er eine Frau oder einen Mann spielen möchte (oder vielleicht den Angehörigen eines anderen Volkes als der Menschen), wie alt jene Figur ist, wie er oder sie aussieht, wie es um die Eigenschaften seiner Persönlichkeit und Moral steht sowie welche Ziele ihn antreiben. Sehr hilfreich hat sich in diesem Fall das Schreiben einer Hintergrundgeschichte erwiesen, da sich aus dem Schreibprozess meist ganz von selbst eben jene Eckpunkte des Charakters ergeben. Gern wird unterschätzt, dass auch scheinbar ganz einfache Rollen ein durchdachtes Konzept benötigen. Manch einer mag sich über den charakterlichen Tiefgang einer einfachen Handwerkerfigur im Vergleich zu anderen sehr komplexen Klassen, wie Barden oder Magiekundigen wundern. Genau dies liegt eben in der Hand des Spielers.
Ist man mit der die Figur umgebenden Welt vertraut, hat also fleißig gelesen und zudem ein solides Charakterkonzept im Hinterkopf, kommt es im Prinzip nur darauf an, dass der Spieler seine Rolle konsequent, alle Regeln der Umwelt sowie die Regeln, die sich aus dem eigenen Charakterkonzept ergeben, auszuspielen.

Um eine Rolle konsequent zu spielen, muss der Spieler darauf achten, seine Spielfigur immer so handeln zu lassen, dass es in das ausgewählte Charakterkonzept passt und die Rahmenbedingungen der Umwelt in nicht außer Acht lässt. Ein Ehrenmann würde also wohl kaum auf einen am Boden liegenden Mann eintreten und eine schüchterne Bauernmagd hätte ihre Schwierigkeiten, einer Gruppe von gepanzerten Reitern ohne ein Mindestmaß an Skepsis, wenn nicht sogar Furcht, zu begegnen. Kindercharaktere mit allzu unpassender Ausdrucksweise und unpassendem Wissen oder zu umfassender Bildung, axtschwingende Magier, zerstörerisch veranlagte Druiden oder eine Elfe mit einem schwerwiegenden Hygieneproblem wären ebenso Beispiele für in sich selbst inkonsequentes, fast widersprüchliches Rollenspiel. Es gilt hier aber dennoch, dass auch die oben genannten, teilweise absurden, Beispiele durchaus legitimiert werden könnten, wenn der Spieler ein glaubhaftes Konzept ausspielt, das eben solche Eigenarten zulässt. Solche Fälle sind aber selten und halten immer eine Menge Konfliktpotenzial auf der Ebene der Spieler bereit.
Zum konsequenten Rollenspiel gehört es ebenso, die Spielfigur die mittelbaren und unmittelbaren Konsequenzen ihres Handelns erleben zu lassen. Gesetzesbruch ohne die Möglichkeit des Kerkeraufenthalts oder das Bewusstsein um eine möglicherweise schlimmere Strafe wäre eine Form inkonsequenten Rollenspiels. Ein Dieb, der also weiß, dass er sich abseits des Gesetzes bewegt, kann stehlen soviel er möchte, doch muss er dies stets im Bewusstsein tun, dass er dabei erwischt werden kann. Wird jener Dieb dabei erwischt und dafür zum Beispiel zu einer schweren Strafe (Kerker, Brandmarkung oder Schlimmeres) verurteilt, würde konsequentes Rollenspiel dazu führen, dass der Spieler sich nicht mittels der Engine einer solchen Konsequenz entzieht. Stattdessen sollte er denjenigen, die seine Gegenspieler darstellen (Wachen, Richter, Ankläger), die Chance bieten, auf sein Rollenspiel entsprechend zu reagieren. Ein Bauer, der seinen Lehensherren beleidigt, ein Ritter, der sich eines Verbrechen gegen seine Oberen schuldig macht, ein Schneider, der seine Kunden über den Tisch zieht - All diese Handlungen bleiben in konsequent gespieltem Rollenspiel niemals folgenlos. Und halten dadurch, nebenbei bemerkt, eine ganze Menge Spaß parat.

Geht einfach auf das Rollenspiel eurer Mitspieler ein, lasst ihnen die Möglichkeit, die Situation und Geschichte mitzugestalten!
Und vor Allem: Bleibt fair.

Emotes

Mittels Emotes (*Emote*, im Spiel durch einen Doppelpunkt gefolgt von einem Leerzeichen eingeleitet) kann der Spieler seiner Spielfigur die Möglichkeit geben, den Mitspielern zu zeigen, was an ihm oder mit ihm gerade passiert. Hierbei gilt es, nur Dinge zu beschreiben, die offen an der Figur zu sehen sind. Gedankengänge, Überlegungen und Gefühle gehören also demnach nicht zum klassischen Emote dazu. Stattdessen ist die Kreativität des Spielers gefragt: Wie würde meine Spielfigur wohl aussehen, wenn sie angestrengt nachdenkt? Wenn mein Charakter sich freut, lacht er dann herzlich? Wenn er oder sie traurig ist, wird die Umwelt das sehen können, oder wird eine eiserne Miene aufgesetzt?
Interessant wird es vor allem dann, wenn Spielfiguren physisch miteinander in Interaktion treten und die Spieler einander somit mit Emotes antworten. In diesem Fall ist es sehr wichtig, mit jedem Emote, das das Gegenüber beeinflusst, die Möglichkeit einer Antwort zu geben. Speziell bei körperlichen Auseinandersetzungen auch die Grundregeln des konsequenten Rollenspiels; Es muss also darauf geachtet werden, sich dem entsprechenden Kontext passend zu verhalten. Umringt von fünf kräftigen Kriegern, wird ein schmächtiger Fischer wohl kaum vor Selbstbewusstsein und kämpferischer Finesse sprühen. Gerade in Fällen körperlicher Auseinandersetzung muss der Spieler abwägen, wie stark er in das Spiel des Anderen eingreifen will. Allzu starke Eingriffe ohne nennenswerte Antwortmöglichkeit oder sogar der Wegnahme der Wehrfähigkeit werden nicht gerne gesehen - Solche Emotes werden als "Poweremotes" bezeichnet.
In mancher Spielsituation ist es angebracht, auch die Umgebung zu beschreiben und sich ebenfalls einiger Emotes zu bedienen. Besitzer von Tieren können auserdem auch ihre tierischen Begleiter (.xemote) in ihr Rollenspiel einbinden und ebenso emoten lassen.



Beispiele für Emotes:

  • Kratzt sich gedankenverloren am Kinn, während er sich umblickt.
  • Stolpert über eine Astwurzel und flucht lauthals.
  • Sie streicht sich versonnen durch ihr Haar, als der golden gewandete Ritter an ihr vorbeireitet.
  • Hustet schwer.



Beispiele für RP-Kampf Emotes:

  • Als ihn der schwere Schlag seines Gegenübers trifft, stöhnt er laut auf, bevor er den Schild - zu spät - hebt.
  • Versucht seinen Widersacher mit einem Schlaghagel in Bedrängnis zu bringen.
  • Duckt sich unter einem Hieb hinweg.
  • Hebt seine Deckung, aber ein geübter Kämpfer mag hier und dort eine Lücke erkennen und vielleicht sogar finden.



Beispiele für Umgebungsemotes:

  • Streift einen Ast aus dem Unterholz. Ein Eichhörnchen verschwindet raschelnd im Nahen Gestrüpp.
  • Als er die frische Seeluft einatmet, kreischt irgendwo über ihm eine Möwe.
  • Die Umhänge der Soldaten wehen heldenhaft im Wind, wie Statuen wirken sie. (Speziell, wenn man für eine ganze Truppe sprechen darf.)
  • Ein eisiger Wind kommt auf, Liedkundige mögen eine Veränderung der Liedstruktur bemerken; Und mit einem lauten Knall öffnet sich ein Riss in der Realität (Magier haben ganz besondere Möglichkeiten, Umgebungsemotes zu gestalten. Nutzt das ruhig gelegentlich aus!)



Beispiele für Poweremotes (Nicht nachmachen!):

  • Reißt den Mann vom Pferd.
  • Schlägt seinem Gegenüber den Kopf ab.
  • Schleicht sich von hinten an und sticht ihm tödlich in den Rücken.

Die Formulierung eines "Versuches", würde aus vielen Poweremotes sogar brauchbare Emotes machen!